Ankunft in Fusina bei Italien. Mit dem Boot geht es auf die Insel Venezia. Man sollte auf Venedig wenn möglich auf Wasser einreisen. Alles klappt perfekt. Das Schiff kommt pünktlich um 1
pm. Die Überfahrt von Fusina dauert ca. 40 min. Dort angekommen geht es ins Hotel. Der Weg zum Hotel ist leicht zu Fuß erreichbar. Und dann sieht man es gleich. Ein kleines
überschaubares Stadthotel. Genauso wie man es sich vorstellt. Das Zimmer scheint gemütlich. Grüne Wandtapeten, nichts wirkt kalt. Die Aussicht auf den Hinterhof, nicht auf den Canale Grande,
aber Okay.
Es ist Februar, Venedig wird von Früh bis Abends von einem Nebel eingehüllt. Die Sonne schaffte es nicht durchzudringen. Aber gerade diese Atmosphäre macht Venedig zum diese Jahreszeit auch
so einzigartig. Das ist Flair.
Irgendwo habe ich gelesen, dass man sich San Polo mit seinen verwinkelten Gassen ansehen soll. Fabelhaft. Ich persönlich liebe solche Gassen. An jeder Ecke entdeckt man Neues. Ein neues Geschäft,
eine neue Kneipe einen Friseurladen oder eine Kunstgalerie. Langweilig wird einem bei diesem Spaziergang mit Sicherheit nicht. Ganz Venedig scheint auf den Beinen zu sein. Jeder, aber wirklich
jeder läuft. Autos sucht man vergeblich. Dafür haufenweise Boote, Gondolas, Vaporettos, ...Venedig ist aktiv.
Einmal haben wir sogar das Glück, während wir durch die Gassen schlendern, einen echten venezianischen Faschingsumzug zu sehen. Mit viel Pauken und Trompeten, pompös und überwältigend zieht
die Faschingstraube an uns vorbei.
Den besonderen Carneval in Venedig spürt man an jeder Ecke. Masken überall. Ganz Venezia scheint eine einzige Maske zu sein. Es gibt ganz schöne, edle Verzierungen. Die Masken sind kleine
Kunstwerke, meist in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Aus Keramik, Holz oder Papiermaché. Teilweise verdeckt so eine Maske das gesamte Gesicht. In früheren Zeiten hatte dies
eine Bedeutung: Die Maskerade und der damit verbundene ausschweifende Lebensstil war bei den Venezianern viel verbreitet. Der Fasching endet traditionell mit dem Aschermittwoch. Doch trugen
die Masken immer mehr Einheimische beinahe das ganze Jahr über. Der Kirche hatte dies missfallen und war ein Dorn im Auge.
Die vielen Leute mit den Masken am Markusplatz präsentieren sich, geben sich mit ihren Posen zum Besten vor den Dutzenden von Fotografen. Die Maskenträger genießen die Aufmerksamkeit.
Fast scheint es so, als wären sie genau für diese Carnevalszeit jemand großer. Vielleicht jemand aus der Showbranche, dem Bewunderung zuteil wird. Das Blitzlichtgewitter saugen sie in sich ein,
wie Luft zum Atmen. Da gibt es nur den Moment der Maske mit dem Fotografen. Sonst nichts. Professionellen Fotografen überreichen die Portraitierten dann ihre Visitenkarte. Vielleicht in der
Hoffnung, dass der Fotograf ihnen doch eine schöne Ablichtung per E-Mail senden könnte.
Der Blick von der Rialto Brücke. Es tummeln sich massenhaft Touristen aus aller Herren Länder auf der berühmt, berüchtigten Rialto-Brücke. Eine ganz eigene Stimmung ist das hier in Venedig. Irgendwie anders als in den anderen Städten. Ich weiß nicht, liegt es am vielen Wasser, an den alten Häusern mit den teilweise heruntergekommenen Gemäuern oder doch an dem autolosen Bild. Das Bild und die nicht so üblichen Stadtgeräusche, die so gut tun. Doch eines bin ich mir sicher: Venedig werde ich mir auch mal in der wärmeren Jahreszeit anschauen.